Donnerstag, 27. August 2009

Pi- System im Chaos

Darren Aronofskys erster großer Film webt den Zuschauer in die Welt, den Alltag und in die Theorien des Mathematikers Max ein. Umgeben von Bildschirmen, Kabeln und vor allem Zahlen versucht dieser Anfangs noch ein ‚Muster‘ in der Zahl ‚Pi‘ zu finden verliert sich später allerdings scheinbar auf der Suche nach der Bedeutung einer Zahlenreihe.
Im Verlauf des Films wird Max jedoch immer paranoider und scheint doch auch einer bahnbrechenden Erkenntnis immer näher zu kommen. Der Weg zu dieser Erkenntnis führt ihn von Börsenhaien über die Suche nach dem wahren Namen des jüdischen Gottes bis hin zur möglichen Entdeckung eines Bewusstseins seitens seines Computers.
Der schwarz-weiß gehaltene Film Aronofskys beeindruckt von der ersten Minute an, steigert sich jedoch immer noch weiter. Der Protagonist scheint an einer Art epileptischen Anfällen zu leiden, die den Film unterbewusst in verschiedene Abschnitte teilt. Die Anfälle werden durchzogen von selbstzerstörerischen Visionen. Diese betreffen das einige Organ, aus dem Max zu bestehen scheint: sein nacktes, rohes Gehirn.
Es ist verstörend und faszinierend zugleich Max bei seiner Irrfahrt durch die tiefen der Mathematik zu begleiten. Von anfänglicher Lösungssuche verwebt sich der Film bald mit Verschwörungstheorien, bald zur allgemeinen Sinn- und Verstehenssuche.
Max ist ein Fausttypus, der mithilfe der Mathematik versuchen will, die Welt in ihrem Innersten zu verstehen und scheitert dabei am Ende an sich selbst.
Der Film ist wie alle seine Nachfolger, satt von Symbolen und Zeichen, ohne dass sie einem überrennen. Es stehen permanent Fragen im Raum die sich konstant vermehren und durch die Erzählstruktur auch nur vermehrt werden.
Die abstrackte Handlung ist zeitweise ein wenig zu verwirrend und die eindeutigen Darstellungen des Gehirns lassen einen den Kopf zurückreißen. Als leichte Abendunterhaltng ist der Film auf keinen Fall zu empfehlen.

Ein muss für alle Aronofsky- Freunde, aber nichts für schwache Nerven!

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