Freitag, 11. Februar 2011

Orlando

Eine Verfilmung des gleichnamigen Romans von Virginia Woolf. Der junge adelige Orlando (eine fantastische Tilda Swinton, Die Chroniken von Narnia, I Am Love) lebt in der Zeit Elisabeth I. Sie mag ihn und wünscht ihm, er möge nie altern. Gesagt getan. Er lebt einige Jahrhunderte und erlebt Liebe, arbeitet als Botschafter, beschäftigt sich mit Lyrik. Jedes dieser Male erfährt er Enttäuschung. Er löst seine Probleme, indem er tagelang schläft. Nach einer besonders schweren Niederlage wacht er auf und ist eine Frau...
Aller Rechte und allen Besitzes beraubt findet sie Zuflucht in den Armen eines jungen Weltretters und zurück auf ihre eigenen Beine. In der Neuzeit angekommen und nicht mehr allein sieht man fast zum Schluss, wie sie ihre Lebensgeschichte zu Buche bringen will.
Dieser Film ist vieles. Ein Kostümfilm. Ein Frauenfilm. Ein Film über Emanzipation. Tilda Swinton spielt beide Versionen Orlandos souverän und blickfesselnd. Das Zauberstück aus dem Sphären Sally Potters (Yes, Rage) ist ein wunderschöner Film über die Sicht auf die Welt aus einem ganz bestimmten Blickwinkel. Besonders ansprechend sind die Brüche, in denen Orlando aus der Situation herausgeht, den Kopf ruckartig in die Kamera dreht und die Situation nach seiner Einschätzung kommentiert.
Die Handlung zu Beginn zieht sich ein wenig und der weibliche Orlando- Teil könnte ein wenig länger sein. Seis drum, trotzdem ein Film, den man sich aufmerksam ansehen kann und sollte! Auch gern mit einem Glas Lieblingsgetränk.

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