'Trainspotting' ist ein inzwischen 15 Jahre alter Film und sollte es ein Genre wie 'Drogenfilme' geben, dann gehört dieser Streifen definitiv zu dessen Blaublütern. Es wäre unsinnig die Zahlen oder Namen der Drogen, die in dem Film pausenlos konsumiert werden, aufzählen zu wollen- es sind verdammt viele, wobei Heroin deutlich die Hauptrolle spielt.
Die ganze Geschichte dreht sich um eine Clique junger und älterer Männer in einem Vorort von Edingurgh, die Hauptfigur ist Marc Renton (gespielt von einem sehr überzeugenden Ewan McGregor). Das Leben fast aller genannten im Film vorkommenden Charaktere wird durch Suchtmittel beeinflusst, legal wie illegal, was auch die Kehrseite der Illegalisierung und gesellschaftlicher Ächtung zeigt.
Regisseur Danny Boyle (Slumdog Millionaire) lösst den Zuschauer die Junkies bei typischen und seltsamen Aufs und Abs ihrer Drogenkarriere begleiten: Geldbeschaffung, Konsum, Glücksgefühle, Abstürze, Entzug, der Wunsch sauber zu werden, Gerichtsverhandlungen, Rückfall, kalter Entzug, Verlust une einer ganzen Menge "letzter Male", nicht ohne Humaor, Ästhetik und Schock.
Die Stärke des Films liegt in seiner Darstellung der verschiedensten Seiten des Lebens mit Drogen: Auseinandersetzung mit der "Rational Choice" Theorie, Begründungen und ganz besonders die Eigendynamik dieses Lebens. Es scheint immer wieder einen Hoffnungsschimmer, einen Ausweg zu geben, manchmal geht etwas schief, manchmal nicht. Der rote Faden ist die Clique selbst, die dich auf findet, wenn du denkst, du hättest des Ausstieg geschafft.
"Trainspotting" wird heute in Zusammenhang mit Workshops, Schulungen und Weiterbildungen für Lehrer, Schüler, Auszubildende zum thema Drogen und Drogenabhängigkeit gezeigt und gilt inzwischen als Kult. Dieser Film kann sich (beinahe) auf eine Stufe mit Darren Aronofskys "Requiem for a Dream" stellen und falls nicht, dann auch nur, weil er technisch eine komplett andere Herangehensweise hat, die es schwer macht diese beiden Filme miteinander zu vergleichen. Wer plant sich das gute Stück in Originalsprache anzusehen, der sei bestärkt, doch es kann nicht schaden, sich auf einen ordentlichen schottischen Akzent einzustellen.
Ein Stück Filmkultur, für das man sich Zeit nehmen sollte, es hängt nach- absolut Empfehlenswert!
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