Zerissen von der Presse, enttäuschte Fans, was haben die sich denn alle bitte gedacht? 'Das Leben der anderen' anders aber bitte ganz genauso? Und das beim ersten US- Film von insgesamt 2 des Regiseurs. Zudem wurde der Spaß sehr kurzfistig über die Bühne geschmettert. Des Weiteren war zu lesen, dass so gar keine Chemie zwischen den Herrschaften Depp und Jolie zu beobachten ist, gar die ausreichend bewiesenen schauspielerischen Fähigkeiten des Herren Depp wurden angezweifelt, bei aller übertriebenen Lobhudelei, das muss ja nun wirklich nicht sein.
Der Film selbst ist, in Unkenntnis der Vorlage 'Fluchtpunkt Nizza' , äußerst kurzweilig. Man möchte sogar meinen, er sei eine Entspannung zu üblichen Aktion- Spionage- Klamotten, die inzwischen selbst bei gesunden Menschen epilepsieähnliche Zustände verursachen. Die Handlung ist spannend und vorhersehbar unvorhersehbar.
Die laut gewordenen Stimmen Mrs. Jolie übertrumpfe den all-zu trotteligen Mr. Depp sind ein wenig übertrieben. Mr. Depp sieht ungewohnt einfach aus und wirkt trotzdem ungemein sympathisch. Fliegende Fetzen mit anschließenden Affäre- Gerüchten und exzessiver Kinderei passiert ja nun nicht jedes Mal wenn sich zwei Menschen vor der Kamera treffen.
Mrs. Jolie ist schön und wird auch so inszeniert, allerdings wünscht man ihr nach wie vor das, was Herrn Depp im Zuge der vor Vorbericherstattung unterstellt wurde: ein paar Pfunde mehr auf den Rippen zu haben. Was das allerdings mit der Schauspielerei zu tun hat, ist fraglich.
Alles in allem ist es ein sehr unterhaltsamer Film, der mal nicht die ganze Zeit mit Handkamera gedreht ist und somit herrlicherweise die Ruhe bietet auch Venedig, 'dritter Hauptdarsteller' in Ruhe zu genießen. Demnach: kein intellektueller Film, aber durchaus etwas zur angenehmen Unterhaltung!